Für ein Wohnmobil muss man immer zwischen verschiedenen Bereichen wählen. Brauch ich die Batterie als Startbatterie oder im Wohnraum als Versorgungsbatterie?
Es gibt 2 verschiedene Arten von Batterien:
1. Die Starterbatterie
Sie hat eine sehr hohe Leistung, die kurzzeitig abgerufen werden kann. Sie ist nicht für den Betrieb von langen Entladungen konzipiert. Durch Ihre Bauform (große Plattenoberflächen mit möglichst vielen parallel geschalteten Elektroden), sind diese Batterien nicht für häufige Tiefenentladungen vorgesehen.
2. Die Versorgungsbatterie
Die Versorgungsbatterie hat dickere kleinere Oberflächen und kann durch ihre Bauform den Strom länger liefern. Sie hält nicht hohe Spitzen, wie sie beim Motorstart benötigt werden, aus. Sondern sie ist auf geringe ( kleinere Stromabnahmen auf Dauer ausgelegt. Ebenso sind diese Batterien "zyklenfest" da Sie öfter mal komplett aufgebraucht werden können.
Das Kürzel „AGM“ steht für „absorbent glass mat“. In der Batterie ist nämlich ein äußerst saugfähiges Micro-Glas-Vlies enthalten, welches den Elektrolyt sicher bindet und daher einen Einbau selbst in Schräglagen problemlos ermöglicht, was insbesondere bei räumlicher Beengtheit auf dem Boot oder im Wohnmobil sehr praktisch sein kann. Die Batterie ist absolut auslaufsicher und gast nicht, weshalb keine Rückzündungen zu befürchten sind. Deshalb muss bei Einbau in geschlossenen Räumen auch keine Gasableitung nach außen verlegt werden.
AGM Batterien eignen sich für hohe zyklische Belastungen. Natürlich verschleißt jede Batterie irgendwann und umso schneller, je tiefer und je häufiger sie entladen wird, aber AGM Batterien sind imstande, deutlich mehr wegzustecken, als konventionelle Flüssigbatterien.
Da AGM Versorgungsbatterien hochstromfähig sind, kann man sie auch für Photovoltaik - / Solaranlagen und ebenfalls für den Betrieb von Wechselrichtern einsetzen. Sie überstehen auch lange Expeditionsreisen durch die halbe Welt und raue Bedingungen beim Wintercamping, da ihnen Kälte kaum etwas ausmacht. Auf Hitze reagieren sie allerdings etwas empfindlicher, weshalb man von einem Einbau im Motorraum oder neben starken Wärmequellen absehen sollte.
Mit einem für AGM Batterien geeigneten Ladegerät kann dieser Batterietyp schneller und mit höherer Spannung aufgeladen werden, als Produkte mit Bleisäure- oder Geltechnologie. Ein weiterer Vorteil ist die geringe Selbstentladung selbst bei längerer Verwendungspause. Im Vergleich zu den Standard-Blei-Säure-Batterien sind AGM Versorgungsbatterien zwar etwas teurer, da sie aber wie erwähnt zyklisch stärker belastet werden können, relativiert sich dieser vordergründige Preisnachteil aufgrund einer längeren Lebensspanne schnell wieder.
Quelle: http://batterie24.de/Versorgungsbatterien-AGM-Batterien.html
2. Blei-Säure Batterie
Verbraucherbatterien mit konventioneller Bleisäure-Technologie sind die preisgünstigste Alternative in diesem Segment, die sich vor allem für Wenig- und Kurz-Camper eignet – allerdings muss man bei ihrer Verwendung auch etwas sorgsamer vorgehen, als bei AGM- oder Gelbatterien. Blei-Säure Batterien dürfen z.B. nicht in Kipplagen eingebaut werden, da sonst die Gefahr des Auslaufens besteht. Beim Einbau in geschlossenen Räumen sollte wegen der möglichen Gefahr von Rückzündungen ein Entgasungsschlauch von der Batterie ins Freie gelegt werden.
Viele Flüssigbatterien sind mittlerweile wartungsfrei, jedoch besteht immer noch die Möglichkeit einer Kontrolle des Füllstandes, nach der gegebenenfalls destilliertes Wasser nachgefüllt werden kann.
Die Selbstentladung ist bei Blei-Säure Batterien sehr gering und sie verfügen über eine hohe Leistungsdichte, darüber hinaus sind sie mit herkömmlichen, bordeigenen Ladegeräten einfach zu laden.
Eine zyklenfeste Blei-Säure-Versorgungsbatterie hält bei einer durchschnittlichen Entladetiefe von 25% etwa 1000 Lade- und Entladungszyklen aus. Da 25% nicht übermäßig viel ist, empfiehlt es sich, eine Batterie mit einer hinreichend hohen Kapazität auszuwählen, um die Gefahr von Tiefenentladungen zu reduzieren.
Wird die Bordbatterie nur gering belastet und beschränken sich die Wohnmobil- oder Bootsausflüge auf das Wochenende und wird darüber hinaus darauf geachtet, die Batterie nicht teilentladen oder sogar leer zu lagern, so können akzeptable bis gute Einsatzzeiten erreicht werden und man muss nicht unbedingt auf eine AGM- oder gar Gelbatterie aufrüsten. Wenn man jedoch länger unterwegs ist, die Batterie stärker zyklisch belastet, sie also stärker entlädt, viel auf unwegsamen Gelände unterwegs ist und einige „Stromfresser“ wie ein Gefrierfach, einen großen Fernseher, einen Wechselrichter oder Ähnliches betreibt, dann wird man mit einer Flüssigbatterie nicht zufrieden werden.
Quelle: http://batterie24.de/Versorgungsbatterien-Blei-Saeure-Batterien.html
3. Gel-Batterie
Preislich im oberen Bereich angesiedelt, sind Gel Batterien ein High-End-Produkt für hohe Ansprüche, die insbesondere durch ihre Robustheit, Langlebigkeit und einfache Handhabung überzeugen.
Gel Batterien sind zu 100% auslaufsicher und absolut wartungsfrei, da der Elektrolyt fest als Gel gebunden ist und die Bleiplatten sicher umgibt. Aufgrund des daraus resultierenden trägeren Ionenaustausches dauert das Laden einer Gel Versorgungsbatterie allerdings etwas länger, als bei den AGM- oder Bleisäure Alternativen, es wird darüber hinaus ein spezielles, geeignetes Ladegerät benötigt.
Auch wenn es natürlich nicht zu häufig vorkommen sollte, können Gel-Batterien in ihrem Lebenszyklus die eine oder andere Tiefenentladung ohne größere Schäden überstehen. Verschlammung, bzw. Sulfatierung und das damit verbundene Risiko von Kurzschlüssen sind bei Gel Batterien kein Thema. Allerdings sollte auf die kurzzeitige Entnahme hoher Ströme verzichtet werden, ebenso sollten Gel Batterien nach Möglichkeit nicht großer Kälte ausgesetzt werden, da dann die Leistungsfähigkeit leidet. Hitze macht Gel Versorgungsbatterien hingegen kein Problem, ein Einbau neben Wärmequellen, z.B. im Motorraum, stellt daher kein Problem dar.
Als Starterbatterien für große Motoren sind Gel Batterien ebenfalls eher ungeeignet, da sie aufgrund ihrer Struktur keine allzu hohen Startströme liefern können. Dafür kann ihnen über einen längeren Zeitraum viel Strom entnommen werden und auch die zyklische Belastbarkeit ist überragend, ebenso wie ihre Unempfindlichkeit gegenüber Erschütterungen. Voll geladen gelagert, z.B. über Winter, steht nach 6-monatiger Nicht-Benutzung immer noch 90% ihrer Kapazität zur Verfügung. Bei einer Entladetiefe von 60% sollten bei der Gel Versorgungsbatterie etwa 700 Lade- und Entladezyklen möglich sein. Zum Vergleich: Eine Konventionelle Flüssigbatterie sollte nur etwa zu 25% entladen werden.
Da selbst bei einem Gehäuseriss oder Gehäusebruch keine Säure austreten kann und die Gelbatterie nicht gast, eignet sie sich sehr gut für den Einbau im Innenraum. Eine höhere Betriebssicherheit kann von keiner anderen Versorgungsbatterie erwartet werden.
In der Regel können Batterien in Serie aneinander geschaltet werden um eine höhere Spannung zu erhalten. Auch können Batterien parallel verschaltet werden, was zur einer Erhöhung der Ladekapazität führt.
Für beide Schaltungsarten ist zu empfehlen, dass Batterien gleichen Typs (Ladekapazität, Hersteller, Alter) verwendet werden.
Reihen- / Serienschaltung
Mit gewisser Vorsicht können die Batterien fast für jede beliebige hohen Spannung in Serie geschaltet werden. Dabei ist es aber unwahrscheinlich wichtig, dass die Batterien immer den gleichen Ladezustand haben. Es empfiehlt sich deshalb, die Batterien vor dem Zusammenschalten mit einem herkömmlichen Ladegerät vollkommen zu laden. Selbst wenn auch nur 2 Bleibatterien für ein 24V-System in Serie geschaltet werden, ist darauf zu achten, dass die Batterien nicht unterschiedlich geladen sind. Wird dem nicht Beachtung geschenkt, so wird die schlechter geladene Batterie bei einer tiefen Entladung zerstört.
Damit die volle Kapazität ausgenutzt werden kann und die Lebensdauer der Batterie erhöht wird empfehlen wir den Einsatz von Ladungsausgleicher (Equalizer). Diese sorgen dafür, dass die Batteriespannungen bei beiden Batterien immer gleich gross sind.
Parallelschaltung
Wie bereits oben erwähnt, sollten nur gleiche Batterien parallel geschaltet werden. Auf keinen Fall sollten Gel-Batterien mit herkömmlichen Blei-Batterien vermischt werden, da diese unterschiedliche Ladeendspannungen haben. Deshalb würde die herkömmliche Bleibatterie überladen oder die Gel-Batterie nicht richtig geladen.
Bei Bleibatterien sollte nach Möglichkeit auf eine Parallelschaltung verzichtet werden. Es ist besser, eine Batterie mit hoher Kapazität einzusetzen, als mehrere kleine parallel zu schalten.
Aus Gewichtsgründen können auch 6V oder 2V Elemente mit grösserer Kapazität in Serie geschaltet werden.
Quelle: http://www.maurelma.ch/batterien.htm
Lasst bitte alle Installationen durch einen Fachbetrieb ausführen. Dieses gilt nur als Veranschaulichung.